27.04.2008 Unser Gipfeltag. Heute wollen wir den höchstgelegenen Punkt unserer Reise erreichen. Der Kongde Ri (4800 Meter) ist der kleine Hügel zwischen der grünen und der gelben Fahne.
Der Kongde, der beeindruckende Berg rechts davon, ist für uns unerreichbar.
Schon vor vier sind wir wach und sehr aufgeregt und ich fotografiere voller Erwartung unseren Berg.
In der Küche wird Frühstück und Tee für die Termoskanne zubereitet und man sieht die Auswirkung der Globalisierung: Das Holz für den Ofen wird von weit her herangeschaft und das Gas für den Gasherd wird ebenfalls in Flaschen von weit her herangetragen.
Um sechs geht es endlich los. Langsam wandern wir bergauf.
Hier sieht man den Lagevorteil des höchstgelegenen Hotels der Welt: die einmalige Aussicht. Rechts übrigens die Ama Dablam. Eines der schönsten Berge der Welt und eines der wenigen weiblichen Berge.
Je höher man kommt, umso mehr erscheint der Everest hinter der Lhotse-Wand.
Der Weg selbst ist unschwierig. Natürlich kann man überall ausrutschen und sich den Hals brechen.
Je höher wir kommen, umso mehr zieht es sich zu. Eigentlich schade, aber wir beklagen uns nicht.
Unsere Sherpas sind körperlich eher unterfordert, trotzdem ist unser Guide voller Konzentration, damit keiner von uns verloren geht.
Die letzten Schritte zum Gipfel, dann ist es geschafft.
Und weil wir keinen Berg sehen, der höher ist als unser, ist das in diesem Augenblick für uns der Mount Everest.
Ein tolles Gefühl: wir sind ganz oben.
Ab und zu kommt aus Norden eine kleine Wolkenlücke und wir können in den Abgrund sehen.
Auf dem Gipfel finden wir koreanische Münzen und wir legen noch einen Euro 60 Cent hinzu.
Es folgt der Abstieg: kaum sind wir hundert Höhenmeter tiefer, da öffnen sich die Wolken und wir können ihn wieder sehen:
Der Everest hat eine gewaltige Schneefahne. Gut das wir hier sind und nicht da.