Thame liegt auf 3800 Metern. Zur Akklimatisation wandern wir bis auf 4200 Metern und mir geht es gar nicht gut. Ich habe kräftige Höhenbeschwerden und mache mir Sorgen. Ob hier die Reise zu Ende ist? So kürzen wir die Wanderung ab und steigen wieder nach Thame ab. Ich lasse sogar meinen Rucksack vom Assistant-Guide tragen (das zeigt, wie ernst es ist). Den Nachmittag verbringe ich im Bett.
Hier sollte ich noch unser Erlebnis vom Mittag berichten: Wir hatten alle keinen großen Appetit (typisch für Höhenbeschwerden) und so fragen wir den Manager, ob wir nicht statt des üblichen Drei-Gänge-Menüs eine Kleinigkeit, z.B. ein Stück Brot bekommen könnten (uns fiel nur das Wort “Sandwich” ein). Und dann geschah es: wir bekamen, liebevoll garniert, ein Thunfischsandwich mit Beilagen. Es hat uns super geschmeckt und wir haben es mit Genuss verzehrt. Wie pervers das war, wurde uns erst später klar, denn in Thame wachsen keine Thunfische. Auch nicht im Himalaya oder in Nepal oder in Indien. Nein, weit vor der Küste Indiens wurde der Thunfisch gefangen, verarbeitet, in Konserven verschlossen, durch viele Hände nach Jiri gefahren und von dort in ca. 6 Tageetappen nach Thame getragen. Dort wurde die Büchse geöffnet, das Öl wurde vielleicht anderweitig genutzt, die Büchse wurde umweltfeindlich entsorgt und wir bekamen ein Thunfischsandwich. Auch diese Episode wird uns in Erinnerung bleiben.
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